Es hat also begonnen, ich bin bei Tag 6 und bisher läuft es wunderbar.
Ich trank sogar schon meinen ersten Kaffee OHNE (das war ja eine meiner Schwachstellen, wo ich mir 1 Löffel Kokosblütenzucker „erlaubte“ 😉 )
Nachdem ich im vorangehenden Beitrag, ja mehr die WARUM Frage geklärt habe, sind jetzt vermehrt Fragen an mich gerichtet worden, die sich um das WIE drehen. Und natürlich versuche ich, die in diesem Beitrag bestmöglich zu beantworten.
Zuckerfrei ist ja schön und gut, aber wie soll man das jetzt einfach umstellen? Und wie zuckerfrei ist eigentlich zuckerfrei? Wie schon im vorherigen Beitrag erwähnt, gibt es ja mehrere Varianten: Die ganz Strenge, wo neben Zucker auch auf Auszugsmehle und „kurzkettige“ Kohlehydrate verzichtet wird, und eine Liberalere.
Ich habe mich also genaugenommen, für keine zuckerfreie, sondern eine zuckerreduzierte Ernährungsweise entschieden. Ich esse Obst, Trockenfrüchte und auch Kartoffeln, Reis etc.
Nun aber zum Start, wie habe ich begonnen:
1.Lagecheck
Als erstes, gilt es, die Ist-Situation zu prüfen.
- Was befindet sich aktuell im Kühlschrank und in der Vorratskammer?
- Welche Produkte sind da in Reih und Glied aufgestellt und:
- Was steht auf der Zutatenliste auf der Rückseite?
Wie essen wir, haben wir die Gewohnheit immer Nachtisch zu essen, oder ein Stück Schoko zum Nachmittagskaffee, oder Gummibärchen beim Lieblingsfilm? Was trinken wir? Limonade, Cola, Verdünnsäfte?
Ist Essen auch Belohnung – den Vertrag erfolgreich abgeschlossen, das schreit nach dem Besuch im Rstaurant mit KollegInnen. Im Fitnesstudio wieder ein gutes Workout hingelegt, und hinterher darf´s scho ein Burger sein zur Belohnung? Kommt euch da einiges bekannt vor?
Es macht Sinn, eine exemplarische Woche, alles, was man zu sich nimmt zu notieren, um einen groben Überblick über die täglichen Eßgewohnheiten zu bekommen.
2. Umsetzung
Und dann geht´s auch schon los, das Motto weniger ist mehr wird aktiv. Es heißt weglassen! Die kleinen Kipferl zum Frühstück, der Apfelsaft am Büroschreibtisch, die Zimtschnecke zum Kaffee, Gummibärchen…all das WEGLASSEN. Klingt auf den ersten Moment hart, aber glaubt mir, ist die erste Zeit überstanden, spürt man schnell welche tollen Auswirkungen das auf Körper, Geist& Seele hat. Tatsächlich! – Es wirkt auf mehreren Ebenen.
Hat man zuvor viel Zucker zu sich genommen, können in den ersten Tagen auch Entzugserscheinungen auftreten, Kopfweh, Gereiztheit manchmal auch leichte Übelkeit – DURCHHALTEN! Es lohnt sich!!!
Geht liebevoll mit euch um, Ausrutscher sind normal und passieren, kein Drama. Macht euch deswegen nicht selbst fertig. Einfach weitermachen und Tag um Tag mehr schaffen, vom Zuckerkonsum wegzukommen.
Kurzbericht
Ich bin aktuell beim beginnenden Tag 6, und heuer klappt alles sehr reibungslos. Letztes Jahr, als ich zur selben Zeit startete, hatte ich Anfangsbeschwerden, ich hatte Kopfweh und einen irren Heißhunger auf Süß. Das kam sicher daher, dass ich zuvor wirklich viel genascht habe – täglich!
Heuer war das nicht der Fall (also das Naschen*gg*), so glaube ich fällt die Umstellung diesmal leichter. Ich war bereits im Kaffeehaus und bei Freunden und bisher konnte ich allen Verlockungen sehr leicht wiederstehen. Beim Besuch bei meiner Mama, stand eine schöne Schachtel Raffaello bereit, normalerweise hätte ich zugegriffen, diesmal nicht und das ganz ohne innern Kampf. Der Schweinehund in mir war friedlich und sogar desinteressiert. Letztes Jahr hätte ich sie verbannen müssen, die hübsche weiße Pralinenschachtel 😉 Frei nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn.
Ich finde den direkten Vergleich vom letzten Jahr auf dieses spannend, denn es zeigt mir, dass sich bereits ein großer Schritt ergeben hat – trotz Rückfall und Zuckergenuß in der 2. Jahreshälfte 2016.
Nebenwirkungen bis jetzt, ein flacherer Bauch – ja, spannend, trotz selbem Gewicht auf der Waage hat sich der Körper verändert. Minimal aber doch. Ich fühl mich wohl, Wasser schmeckt süßer als noch vor wenigen Tagen und generell nehme ich Würze und Geschmacksnuancen intensiver wahr. Für bisher „nur“ 5,5 Tage bin ich sehr überrascht, wie schnell sich Veränderung bemerkbar macht. Ich bin neugierig wie es weitergeht.
Liste von No GO Lebensmitteln:
- Süßigkeiten aller Art – Schokolade, Riegel, Gummibärchen, Veggiegums, Kuchen, Kekse…uvm
- Säfte aller Art – Cola, Softdrinks, Eistee, Apfelsaft, O-Saft, Verdünnsaft….
- Ketchup und viele Saucen (gut prüfen!)
- Müslimischungen bis auf sehr, sehr wenige Ausnahmen sind alle zu meiden
- Brotsorten vorallem Weißbrot und Weckerl
- Wurst, die in den Packerln beim Supermarkt einzige Ausnahme: luftgetrockneter Schinken
- Aufstriche – sehr viele sind mit zucker versetzt, wenige Ausnahmen sind frei davon, gut prüfen!
- Pudding
- Fruchtjoghurt
- fertige Smoothies aus dem Supermarkt
- Fertiggerichte aller Art
Die Alternativen:
Schokolade kann man ersetzen durch Nussmus mit purem Kakao, selbstgemachte Energiekügelchen aus Nussmus, Trockenobst und Kakao…die Rezepte dazu folgen. Die Energy-Bällchen hier sind ein Anfang.
Säfte durch Wasser, Infused-Water (Wasser in dem zb. Zitronenscheiben, Beeren, Gurkenscheiben etc. beigefügt werden), frisch gepresster Orangen/ Zitronen/ Grapefruitsaft, selbstgemachter Smoothie (vorallem green-smoothies), frisch gepresste Oobst/ Gemüsesäfte, Tee, Kaffee
Müsli selbst mischen – zb Granola, Haferflocken mit Leinsamen, Sesam, gepopptem Amaranth, Trockenfrüchten, Chia, Nusssplitter…uvm mischen
Schinken beim FleischhackerIN des Vertrauens kaufen, mit ihm/ ihr sprechen ob er/ sie den Wurstwaren Zucker zusetzt. Hier im Ort führte ich ein sehr anregendes Gespräch mit dem ansässigen Fleischermeister. Der war sehr erstaunt über die Info, dass Zucker in der Wurst vorkommt. In seinen Rezepturen kommt das nicht vor.
Aufstriche selbst herstellen 😉 Eiaufstrich, Liptauer, Krenaufstrich, Kräutertopfen….viele unserer heimischen Klassiker kommen ganz ohne Zucker aus. Aber auch Hummus ist schnell gemacht.
Pudding und Pannacotta kann man ebenfalls ohne Zucker herstelllen, in Kombination mit frischem Fruchtmus eine feine Nachspeise.
Fruchtjoghurt durch Naturjoghurt, ebenso bei Sojajoghurt durch die naturell Variante ersetzen und mit frischen Früchten anreichern.
Smoothies selbst herstellen.
FRISCH KOCHEN!!
Auch ohne Zucker, steht eine sehr breite Auswahl an herrlichen Gerichten zur Verfügung! Und viele davon sind auch süßes Soulfood 😉
Gutes Gelingen!
Alles Liebe
Beate