Vorfreude: Nach dem langen Lockdown, ohne Zusammensitzen im Restaurant, ohne Kurzausflug am Wochenende, ohne Geselligkeit, ohne Kultur, ohne Spaß, spüre ich gerade Vorfreude. Ich habe mutig Karten für die Oper gebucht. Ich flippe aus bei dem Gedanken, endlich mein neues Kleid anziehen zu können. Hab Spaß daran meiner Mama eine Freude zu bereiten. Spüre schon den magischen Zauber, beim Betreten des Opernhauses. Im schönen Ambiente sitzen, in der Musik baden, all das löst wohlige Schauer aus. An einen Kurztrip nach Italien wage ich noch nicht zu denken. Der Hoffnungspegel steigt trotzdem. Ich werde hibbelig, der Zeitpunkt der Öffnung rückt näher, endlich wieder im Kaffeehaus sitzen. Ich kanns gar nicht erwarten. Ich will gar nicht daran denken, was es mit mir machen könnte, wenn es doch wieder anders kommt. Das wäre eine herbe Enttäuschung, niederschmetternd. Think pink, ich will es glauben, ich will die Hoffnung durch meine Adern fließen lassen, ich will es einatmen, tiefe Züge. Der Moment zählt sagen die Gurus, ich bin keiner, ich übe.
Ich spüre eine Veränderung, meine stoische Haltung gegenüber dem ganzen Irrsinn beginnt zu bröckeln. Die Abgrenzung wird immer schwerer. Immer mehr nervt mich alles rund um das Thema. Das ewige Gerede über Impfungen, Verschwörungen, als gäbe es nichts anderes mehr. Ich könnte schreien. Hilft alles nichts. Also zurück, Innenschau, Einkehr, mein Gott, ich kenn mich jetzt besser als je zuvor. Ich geb´s zu, ich hab genug von mir, genug vom Spazierengehen. Ich will Menschen, mitsamt ihren Ecken und Kanten, sie spüren. Ich vermisse das Kollektiv. In der Menge sitzen, still, hören, sehen, wahrnehmen, ohne Fokus, ein Bad in der Menge. Das ist es was mir fehlt. Da hilft kein social Media.
Warten, ein Geduldspiel
Kochen war mein Yoga. Selbst das macht gerade weniger Spaß als sonst. Ich frage mich, ob es nur mir so geht oder ob auch andere diese zähe Müdigkeit empfinden, die nichts mit Schlafmangel zu tun hat. Ich frag mich was uns fehlt? Ist es die Abwechslung? Die Zerstreuung? Wir sind normal umgeben von Kreativität, das Leben ist voll bunter Visionen. Die Gastronomen, die uns mit ihren Gerichten verwöhnen, Kulturschaffende die ihre Seele geben um uns zu unterhalten, all das fehlt. Statt dem flirrenden Glanz Schatten von Grau.
Auberginenpizza
Farbe am Teller Hilft, der Geschmack Italiens ebenfalls. Das Land das es am besten schafft das „dolce far niente“ zum Kulturgut zu erheben. Ein Lebensstil, Kunst, Musik, Risse, Patina, Tristesse die mit einem Blumentopf zum Schmuckstück wird. Genau die Art Lebensfreude die uns jetzt gut tut. Seelenschmeichler auf dem Teller.
Zutaten
- 1 Aubergine
- 1/2 Dose Tomaten
- veganer Reibkäse/ Hefeflocken
- Oregano
- 1 kleine Zwiebel
- Salz und Pfeffer
- Olivenöl
- 25ml Wasser
- Basillikum
- 1 Knoblauchzehe
Zubereitung
- Schneide die Aubergine in ca. 1 cm dicke Scheiben, bestreue sie mit Olivenöl und Salz und stelle sie kurz beiseite.
- In der Zwischenzeit kannst Du die Pizzasauce vorbereiten: Püriere die Tomaten aus der Dose, Oregano, Knoblauch, Salz und Pfeffer zusammen.
- Lege die Auberginenscheiben in eine Auflaufform und füge ca. 25ml Wasser hinzu. Verteile die Sauce, Käse (oder Hefeflocken) und den fein gehackten Zwiebel auf den Melanzanischeiben.
- Im Rohr für ca 15- 20 Minuten bei 180° o/u backen
- Servieren und mit frischen Basilikumblättern garnieren
Genieße das Leben, freue dich jeden Tag über Kleinigkeiten, atme frische Luft und lass die Vorfreude in dir wirken.
Viel Spaß beim Nachkochen, bleibt´s xund und lasst´s euch schmecken!
Alles Liebe
Beate