2 x Marillenkuchen: Tradition trifft auf Vegan

Ein Sommer ohne Marillenkuchen – undenkbar! In Österreich ist die Marille ein gefeiertes und markengeschütztes Kulturgut („Wachauer Marille“). Sie wird gehegt und gepflegt. Die Rezepte rund um die samtige Frucht sind unzählig. Gefühlt jeder hat ein Lieblingsfamilienrezept für Marmelade, Knödel, Likör – und natürlich Kuchen.

Ich hab den Klassiker zweimal variiert. Das erste Rezept ist ein 0/8/15 Basisrezept, erweitert um Nüsse und Zimt, das Zweite habe ich auf „vegan“ umgewandelt.

Ich tüftle gerne vorhandene Rezepte neu aus, weil a) ich immer noch begeisterte Pflanzennahungsanhängerin bin (keine Veganerin, das wäre echt beleidigend für waschechte VollveganerInnen) und b) ich auch meine Familie erfreuen möchte 🙂 Die sind sehr anspruchsvoll. Meine Experimente stoßen bei ihnen nicht immer auf Gaumenfreuden. Mein Sohn hat´s auf den Punkt gebacht. „Mama, du bist halt ein Freak!“  Wo er recht hat, hat er recht.Ich bin gern ein Freak, ich weiss wofür ich es mache – meine Gesundheit. Darum werde ich auch nicht müde, die Info´s weiterzutragen.

Es lohnt sich! Auch ohne ein Freak zu sein, kann man mit ein paar Grundregeln weit kommen:

  1. FRISCH KOCHEN: In Fertigprodukten sind häufig Stoffe enthalten, die uns schaden. Allen voran zB Glutamat. Aber auch Zucker und Co verstecken sich darin. Je weniger man konsumiert, umso besser.
  2. FLEISCH REDUZIEREN: Tierisches Eiweiß beschleunigt die Zellaterung. Die moderne Massentierhaltung nutzt häufig Medikamente, der Schlachtungsvorgang löst bei den Tieren Stress aus, und lässt sie Stresshormone entwickeln – all das essen wir mit. Aber auch aus Gründen der Nachhaltigkeit ist es gut, den Konsum auf maximal 2-3 mal / Woche zu reduzieren.
  3. ZUCKER REDUZIEREN: Zucker ist ein zweischneidiges Schwert. Zucker bekommt uns in geringen Mengen, überschreiten wir den Tagesbedarf von  ca.35 g, dann wird er zur Chimäre. Außführlich befasst sich Hannah Frey mit dem Thema und auch in unserem Archiv von 2017 findet ihr eine Menge an Zusatzinfos über Zucker und seine negativen Auswirkungen.
  4. GEMÜSE-& OBSTVIELFALT ERHÖHEN: Isst man täglich frisches Obst und Gemüse und variiert man bei den Sorten, tut man sehr viel Gutes für den Organismus und füttert obendrein die Darmbakterien.
  5. VIEL TRINKEN: Wie wichtig Flüssigkeit für den Körper ist, ist mittlerweile bekannt, zu beachten ist dabei möglichst ungesüßte Getränke zu konsumieren: Wasser, infused Water,  Tee (besonders grüner Tee& Kräutertee), schwarzer Kaffee (besonders Filterkaffee)
  6. KEIN STRESS: Es ist kein Meister vom Himmel gefallen und Ernährung ist ein sehr persönliches Thema aufgeladen mit viel Emotionen. Es geht keinesfalls darum „xund um jeden Preis“ zu erkämpfen. Langsm, kleine Veränderungen vornehmen. Schon einzelne Xund-Tage sind bereits gewonnene Tage.
  7. SPASS HABEN: Essen soll Freude bereiten, also sucht euch aus dem großen Angebot jene Nahrungsmittel aus, die euch besonders gut schmecken, seid neugierig und behaltet die Freude am Genuss, #xundundgut soll Spass machen, nur dann bleibt man dauerhaft am Ball.

Marillenkuchen – traditionell

 

Zutaten

  • 170 g Butter
  • 140 g Zucker
  • 2 Eier
  • 170 g ger. Mandeln
  • 80 g Mehl
  • 1 1/2 TL Backpulver
  • 1 TL Zimt
  • 350 g frische Marillen

 

Zubereitung

  1. Marillen waschen, entkernen und vierteln
  2. Butter und Zucker schaumig schlagen
  3. Eier langsam einrühren und so lange rühren bis die Masse hellgelb ist
  4. geriebene Nüsse untermengen
  5. Mehl, Backpulver& Zimt einsieben und umrühren
  6. Teig in eine flache Form füllen (zb. kleine Auflaufform von Riess)
  7. 45 min bei 180° C ober/ unter Hitze backen, dann mit Alufolie abdecken und weitere 20 min bei 180 Grad backen. Stäbchenprobe machen, eventuell noch einige Minuten backen.
  8. Kalt oder warm geniessen

Marille 4

 

 

Marillenkuchen – vegan& glutenfrei

Marillenkuchen_vegan 3

Zutaten

  • 200 g gerieben Mandeln
  • 60 g Ghee
  • 90 g Rapsöl
  • Eiersatz: 1,5 EL Flohsamenschalen mit 200 ml Wasser verrühren, es entsteht eine Art festes Gel, das in den Teig eingearbeitet wird.
  • 100 g Rohr-Rohrzucker
  • 70 g Kokosblütenzucker
  • 1 Pck Backpulver
  • 1 TL Zimt
  • 20 g Inulin
  • 20 g Sonnenblumenmehl
  • 40 g Süßkartoffelmehl
  • 100 ml Mineralwasser (optional)

Zubereitung

  1. Mandeln reiben oder gerieben Mandeln in einen Topf geben,
  2. Eiersatz zufügen und cremig rühren,
  3. nach und nach das Öl zugeben und gut vermengen
  4. Ghee dazumischen
  5. Zucker unterühren
  6. Mehle, Zimt und Backpulver ebenfalls gut einrühren.
  7. Sollte der Teig zu fest werden, kann man 100 ml Mineralwasser beimengen

Teig in eine Auflaufform streichen und, wie beim traditionellen Kuchen, die Marillenspalten darauf verteilen.

  • Im Backrohr bei 180° ober/ unter Hitze jedenfalls 90 Minuten backen. Nach 45 Minuten mit Alufolie abdecken. Die Teigmasse verhält sich etwas anders als der traditionelle Kuchen.

Der Teig ist viel nasser als der vom traditionellen Kuchen. Er zieht auch die Feuchtigkeit aus den Marillen und ist am Tag nach dem Backen sehr saftig. Er schmeckt karamellig und hat eher Dessertcharakter denn Kuchencharakter. In Summe aber ein super köstlicher Kuchen. Ein Genuss, ganz vegan UND glutenfrei 🙂

Ich habe hier ein Experiment gewagt und gehofft, dass das Ergebnis gut ist. Es ist toll geworden.

Marillenkuchen_vegan 1

Lasst´s euch schmecken und viel Freude beim Nachbacken!

Bleibt´s xund!

Alles Liebe

Beate