Ein Gericht, viele Namen – ein Gericht, viele Variationen. Früher ein klassisches „Arme-Leute-Essen“. Heute genau das was wir suchen. Einfache Rezepte, pflanzenbasiert und nährstoffreich. Zugegeben, für die schlanke Linie hat dieses Kartoffelrezept mit jeder Menge Kohlehydraten, wenig zu bieten. An Vitaminen und Spurenelementen mangelt es hingegen keinesfalls: Kalium, Natrium, Magnesium, Vitamin C, D, B6+12, Eisen und Kalzium. Das beste allerdings ist: Jeder kennt die ursprüngliche Köstlichkeit und es löst umgehend Kindheitserinnerungen aus. Emotionaler Mehrwert, der lediglich von Grießkoch übertroffen wird.
Reiberdatschi nannten wir das zu Hause, meine Oma hat sie gar nicht so gern zubereitet, ihr waren andere Hausmannskostgerichte irgendwie näher. Ich kann nur Vermutungen anstellen, eventuell gab es die fetten Puffer in ihrer Jugend zu oft, hat sie doch gleich 2 Weltkriege miterleben müssen. Damals war das Wichtigste, lang satt sein. Reibkuchen wurden mit Schmalz gebraten und man war glücklich. Heutzutage wird nur noch selten mit Schmalz gebraten. Fett, besonders das tierische ist in Verruf geraten. Geschmacklich waren das damals glorreiche Zeiten, nicht umsonst erinnern wir uns alle gern an Oma´s Küche von anno dazumal.
Habt ihr jetzt auch alle Bilder und Erinnerungen von den Lieblingsgerichten bei euren Oma´s im Kopf? Nehmt euch einen Moment, taucht ein, riecht und schmeckt was es damals alles gab…hach, da rinnt das Wasser im Mund zusammen!
Altbewährtes neu interpretiert, aus dem Klassiker mit tierischen Fetten und Proteinen wird ein rein pflanzlicher Genuss:
Reiberdatschi [ Niederösterreich] – Pratschke [Südburgenland]
Zutaten
- 2 kg Kartoffeln (mehlig bzw festkochend)
- pro 5 Stk. Kartoffeln ca 2 EL Mehl (letztlich ist es Gefühlssache!!)
- Öl
- Salz
- Knoblauch
- Optional zum Dazumischen: Gewürze, Kräuter andere Gemüsen (Zucchini, Karotte, Rübe…)
Zubereitung
- Kartoffeln schälen und reiben.
- Geriebene Kartoffeln mit 1 EL Salz vermengen, auf ein Geschirrtuch stürzen und alles zusammen in ein Sieb legen. 5 Minuten abtropfen lassen und gut auswringen.
- Reibgut mit Mehl vermischen (es soll pappig sein, aber nicht zu viel Mehl enthalten – es braucht also Gefühl und eventuell ein paar Versuche bis man die für sich richtige Mischung gefunden hat.
- Salzen und eventuell Gewürze und Kräuter beimengen.
- Ein tiefes Blech vorbereiten, mit Öl begießen (Blech soll dick eingeölt sein, damit der Reibkuchen schön knusprig wird)
- Masse auf dem Blech verteilen und bei 200° o/u für ca 45-60 Minuten goldbraun backen
- Fertige Pratschke mit frisch gepresstem Knoblauch bestreichen
Als Beilage passt wunderbar grüner Salat und ein Dipp nach Wahl. Klar schmeckt es frisch am besten, trotzdem eignet sich das Rezept zum #melprep. Nehmt ihr auch gern eine Jause mit ins Büro? Bei Kartoffelpuffern lohnt sich´s immer gleich mehr zu machen, denn eines ist sicher, man kann nicht genug davon bekommen. „Nach dem essen sollst du ruhen oder 1000 Schritte tun…“
Lasst´s euch schmecken!
Alles Liebe
Beate