Vorgestern wollt ich nur schnell Orangen Nachschub holen. Wie immer machte ich einen Blick in die Abverkauf-Kiste. Und da lag jede Menge toller Salat. Verlockend, grün, saftig und noch gar nicht zum Abverkauf reif. Zuerst bin ich weitergegangen, aber ich konnt´ nicht anders, ich musste zugreifen. So satt hat mich das Grün angelacht. Aber was macht man mit 6 Häuptln Salat? Schon ein bissi viel. Kochsalat! Zack – Geistesblitz und eine Zeitreise in meine Kindheit. Im Bruchteil von Sekunden saß ich am Esstisch meiner Oma. Als Kind mochte ich Grünzeug weniger gerne . Salat, Kohl, Fisolen und igitt! –> Erbsen. Damit konnte man mich schnell vertreiben. Aber Kochsalat, ja, den mochte ich, ohne Erbsen versteht sich. Die mochte ich am aller wenigsten. Bis heute zählen sie nicht zu meinen Favoriten.
Jeder hat so Gerichte aus der Kindheit, die er/ sie nicht mag. Leider hat auch Kochsalat für so manche den echten „Speibfaktor“. Klingt hart? Naja, erinnert euch mal zurück, wie das war, als ihr klein wart. Jemand stellte einen Teller mit etwas vor euch ab, das so gar nicht den Schlund runter wollte. . .Ok lass´ ma das 🙂
Man kann von Glück reden, wenn Eltern Mitleid mit einem hatten. Gott sei Dank, hat man mich nie gezwungen Erbsen zu essen. War auch besser, wer weiß was da passiert wäre – wäre sicher kein schöner Anblick gewesen 🙂
Zurück in die Gegenwart, heute hab ich eine andere Beziehung zu Erbsen, drum durften sie diesmal auch mit in den Kochsalat. Lustigerweise hat mein Sohn heute auch gesagt: „Schon spannend, als Kind hätt ich das nie gegessen, aber jetzt ist es direkt gut.“
Ja, Geschmack ändert sich, und Kochsalat hat definitiv eine Chance verdient.
Hier gleich ein paar gute Gründe:
- einfach zubereitet
- billig
- vegan
- low carb
- nahrhaft aber kalorienarm
- Vitaminreich (C, B1, B2, B6)
- Mineralstoffreich (Kalium Phosphor, Magnesium)
- Ballaststoffreich
Überzeugt?
Dann los, hier das Rezept
Kochsalat auf Wiener Art
Zutaten
Als Faustregel gilt:
- Pro Person 1 Häuptl Salat (ideal ist Romanasalat)
- Pro Häuptl Salat 1 Zwiebel und 2 Knoblauchzehen
- Pro Häuptl Salat 50 ml Gemüsebrühe
- 1 EL Mehl pro Salatkopf
- Salz, Pfeffer& Muskatnuss
- etwas Öl
- optional: Erbsen (TK oder Dose)
Zubereitung
- Salat vom Strunk befreien, dann in kleine Stücke schneiden
- Zwiebel schälen, in kleine Würfel schneiden und in etwas Öl anschwitzen
- Knoblauch schälen und zum Zwiebel pressen
- wenn der Zwiebel glasig ist, die Salatstiele (die dickeren Teile) zufügen und mitbraten (auf mittlerer Hitze)
- die grünen Blatteile des Salats zufügen – so lang schmoren bis der Salat in sich zusammenfällt
- jetzt mit einem kleinen Sieb das Mehl d´rüber steuben
- Mit Suppe angiessen
- Erbsen zufügen
- ca 10 Minuten auf mittlerer Hitze schmoren, dann ist der Salat noch grün (meist etwas dunkler) und schön weich.
- Aufpassen: gart man alles zu lange, nimmt der Kochsalat eine bräunliche Farbe an.
- Mit Salz, Pfeffer und vor allem Muskatnuss abschmecken
Ok, zugegeben, Schönheit ist er keine, aber das macht er mit seinen inneren Weten allemal wett.
Dazu passen:
- Kartoffeln
- Hühnerbrust gebraten
- Augsburger (oder wie wir hie sagen Knacker) gebraten
- ein Butterbrot
- Aber er tut´s auch pur, als Kind war Kochsalat mit Nix, schon ein vollwertiges Mittagessen – ja, meine Oma war damals schon ziemlich vegan an manchen Tagen 🙂
Ich hoff ihr seid inspiriert und probiert das Rezept mal aus!
Was sind denn eure Kindheitslieblingsessen, und jene Gerichte die ihr gar nicht leiden konntet?
Lasst´s euch schmecken!
Alles Liebe
Beate
Ich hab noch nie gehört, dass man Salat kochen kann. Das muss ich unbedingt ausprobieren!
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Ist ein sehr altes Hausmannskostrezept aus Österreich 😍✌🏻 Unbedingt probieren!! Al besten schmeckt es mit Romanasalat. Bin gespannt was du berichtest! Alles Liebe Beat3
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Ich werde berichten!
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Ich freue.mich!! 😍
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